Leidenschaft für Holz in dritter Generation

Am 1. April übernimmt der Schreiner und Ingenieur für Innenausbau Michael Walter die Geschäftsführung der Schreinerei Walter in Pfedelbach. Ein Bücherregal aus Eiche-Hirnholz, ein Loungesessel aus Zwetschge, ein Stehtisch aus Barrique-Fassdauben, passgenau in Schrägen und Nischen eingebaute Schränke. Was die Schreinerei Walter in Pfedelbach fertigt, ist so individuell wie die Wünsche ihrer Kunden. Mit solchen Unikaten – alle zeitlos und handwerklich perfekt gefertigt – hat sie sich längst einen Namen gemacht und viele Stammkunden gewonnen. Aber auch mit der Restauration von Möbel-Oldies, dem Verlegen neuer oder der Aufarbeitung alter Holzböden, dem Einbau neuer Fenster und Haustüren, auf Wunsch auch mit schlüssellosem Fingerprint-System.

 

„Wir sind alle Handwerker mit Herzblut, Holz ist unsere Leidenschaft“, sagt Michael Walter. Am 1. April übernimmt der dann 30 Jahre alte Schreiner und Ingenieur für Innenausbau den Familienbetrieb. In dritter Generation und exakt 62 Jahre nach Gründung durch seinen Opa Reinhold Walter senior. Däumchen drehen wird sein Vater Reinhold Walter junior, der den Betrieb 1990 übernommen hat, dennoch nicht. „Ich schaff´noch a bissle mit“, meint der Schreinermeister. „Unternehmensführung und Marketing werden sich auf mich verlagern“, sagt der neue Chef, der über jede Menge Erfahrung und handwerkliches Know-how verfügt.


„Dass ich mal Schreiner werden will, hab’ ich meinem Freund schon im Kindergarten ins Poesiealbum geschrieben“, verrät er. Klar, dass er viele Stunden seiner Kindheit im elterlichen Betrieb verbrachte. Dort startete er 2006 seine Berufserfahrung als Schreiner und begann nach dem Abi am Technischen Gymnasium in Öhringen ein Verbundstudium im Studiengang Innenausbau an der Technischen Hochschule Rosenheim, das er als Schreinergeselle und Bachelor of Engineering für Innenausbau abschloss. Nach mehreren Stationen in der Projektleitung und -steuerung im Innenausbau und der ehrenamtlichen Bauleitung eines Schulbaus im Irak kehrte er im Januar 2019 wieder in den Familienbetrieb zurück.


Den Betrieb, in dem noch sein Vater, seine Mutter Manuela im Büro sowie Schreinermeister Thomas Ungerer und zwei Azubis mitarbeiten, will Michael Walter künftig „nicht anders, sondern gezielter“ ausrichten und sich weiterhin auf Privatkunden im Umkreis von rund 15 Kilometern fokussieren. Aber auch Kommunen und Firmen zählen zum Kundenkreis. „Vor allem da, wo der Standard nicht passt, sind wir gefragt“, sagt er und nennt als Stärken „Flexibilität, Mitarbeiter mit großer Erfahrung, hohe Kundennähe, kurze Wege, faire Zusammenarbeit, ganzheitliche Beratung, genau kalkulierte Angebote und ein persönliches Interesse an Qualität“. Sein Credo: „Schreinern ist nicht nur unser Beruf, sondern unsere Passion und wir sind erst glücklich, wenn’s der Kunde ist.“

 

Von Juergen Koch
Hohenloher Zeitung, 2. April 2022

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